Wie viele Kalorien hat Bier?
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Ende September ist es wieder soweit: Das wohl berühmteste Fest der Welt findet in der bayerischen Landeshauptstadt statt, Bier wird hektoliterweise ausgeschenkt. Doch wie viele Kalorien hat Bier eigentlich? Die gleiche Frage könnte man sich stellen, wenn man gerade aus dem Sommerurlaub kommt und es sich dort vielleicht ein wenig zu gut gehen lassen hat. Könnte man die Kalorien vielleicht durch ein Radler oder alkoholfreies Bier umgehen? Wir klären all diese Fragen und zeigen euch obendrein auf, mit wie vielen Kalorien ihr in den gängigsten Sorten rechnen könnt.
Flüssiges Brot: Was schwimmt im Bier?
Habt ihr unseren Artikel über die Kalorien im Vodka gelesen, dann wisst ihr bereits, dass reiner Alkohol ziemlich viele Kalorien enthält: nämlich 7kcal pro Gramm. Anders als beim Vodka und anderen destillierten Spirituosen ist es beim Bier aber so, dass das Endprodukt eben nicht nur Wasser und Alkohol enthält. Ebenfalls enthalten sind noch weitere Partikel wie Eiweiß, Zucker und Aminosäuren, die man unter dem Begriff der Stammwürze sammelt: Dieser Wert wird in Grad Plato angegeben und bezeichnet den Anteil aus dem Malz gelöster Partikel vor Beginn der Gärung, wirkt sich also direkt und indirekt auf den Alkoholgehalt des fertigen Bieres aus.
Wenn ihr an dieser Stelle nur noch Bahnhof versteht, sind wir auf dem richtigen Weg. Nicht umsonst gilt Bier (nicht nur) in Bayern als vollwertiges Nahrungsmittel. Bei der Herstellung wird zuckerhaltiges Getreide, meistens Gerste, eingemaischt, also mit Wasser versetzt und erwärmt, um die enthaltenen Kohlehydrate zu lösen und der Hefe zur Weiterverarbeitung zur Verfügung zu stellen. Die zugegebene Hefe wiederum wandelt die vorhandenen Zucker in Alkohol und CO₂ um. Ein Teil der in der Maische enthaltenen Energie entweicht als Wärme – der „Ausgangsbrei“ hat also, vereinfacht gesagt, mehr Kalorien als das fertige Bier. Der Rest aber bleibt in Form von Alkohol (7kcal/g), Eiweiß (4kcal/g), Zucker (4kcal/g) und organischer Säure (ca. 3kcal/g) enthalten.
Zusammengefasst bedeutet dies: umso höher der Stammwürzegehalt des Ausgangsprodukts, desto höher der Alkohol- und Kaloriengehalt des fertigen Bieres. Aber das Bier enthält eben, anders als der Vodka, nicht nur leere Kalorien: Denn neben dem Ethylalkohol sind bis zu 5 g Eiweiß pro Liter, einige Aminosäuren und Mineralien wie Kalium, Magnesium und Kalzium gelöst.
Lesetipp: Wie wird alkoholfreies Bier hergestellt?
Hell, Dunkel, Bock: Wie viele Kalorien hat Bier?
Habt ihr unsere Ausführungen bis hierhin aufmerksam verfolgt, könnt ihr es euch bereits denken: umso höher der Alkoholgehalt des Bieres, desto mehr Kalorien. Ein Helles mit ca. 4,8 % Alkoholgehalt bringt es auf etwa 40-42kcal/100ml, bei einem Pils mit 4,9 % sind es entsprechend 42kcal/100ml. Das obergärige Hefeweizen bringt es mit 5–6 % Alkoholgehalt auf etwa 44kcal/100ml, bei einem Starkbier mit 7,5 % oder mehr sind es dagegen bereits 60kcal/100ml. Um die Frage unseres Einleitungstextes zu klären: Das auf der Wiesn ausgeschenkte Oktoberfestbier muss aus einer der sechs traditionellen Münchner Brauereien stammen, enthält ca. 6 % Alkohol und bringt es damit auf etwa 46kcal/100ml – macht 460kcal für die (gut eingeschenkte) Maß.
Diese „Falle“ kann umgegangen werden, wenn ihr auf den Alkohol verzichtet und alkoholfreies Bier zu euch nehmt: So profitiert ihr zwar von den im Bier gelösten Nährstoffen und Mineralien, spart euch aber den hohen Brennwert. Mit ca. 25kcal/100ml hat die alkoholfreie Maß etwa 250kcal – und führt am Ende nicht dazu, dass man sich auf dem Heimweg in der U4 übergibt.
Mia san mim Radl do: Fazit zu den Bier-Kalorien
Ihr könnt es euch denken: Beim süßen Radler spielt die zur Hälfte eingeschenkte Limo eine Rolle und gleicht den geringen Alkohol- durch einen erhöhten Zuckergehalt wieder aus. Auch ein Radler bringt es also auf ca. 34kcal/100ml. Aber egal, wofür ihr euch am Ende entscheidet: In Maßen (nicht: Maßkrügen) genossen, ist das einzig wirklich ungesunde am Bier nur der Alkohol.
Das deutsche Reinheitsgebot verhindert, dass außer Wasser, Hopfen, Malz und Hefe irgendein Unsinn in euer Bier gelangt. In alkoholfreier Form handelt es sich beim „Hopfenblütentee“ also um ein mineralisierendes, isotonisches Getränk, das euren Körper besser als O-Saft oder Limo mit Flüssigkeit, wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen sowie Eiweiß und Aminosäuren versorgt. Behaltet diese Info im Hinterkopf, wenn ihr euch das nächste Mal mit eurer (alkoholfreien) Halben zuprostet: Vielleicht ist das Gewissen vor der Heimfahrt dann auch weniger schlecht.