Hugo
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Seid ihr nicht von gestern, dann kennt ihr ihn schon: Den Hugo. Niemand scheint zu wissen, warum dieser im Sommer beliebte Aperitif keinen anderen Herrennamen trägt – er könnte doch genauso gut Herbert oder Stephan heißen, oder nicht? Eingängig ist er ja schon, dieser Name, und wer den Hugo einmal trinkt, der wird ihn (im Guten wie im Schlechten) wahrscheinlich nicht mehr vergessen. Wir zeigen dir, wie du die Mischung aus Holunder, Minze und Prosecco zuhause selbst zubereitest (und warum du dir das grüne Fertigzeug aus dem Supermarkt besser sparst). Viel Erfolg!
Die nördlichste Stadt Italiens: Ursprung und Siegeszug des Hugo
Wer aus dem Süden Deutschlands stammt, der muss beim Namen „Hugo“ vielleicht zuerst einmal an das „H’ugo’s“ denken, eine Szenepizzeria mit Lounge und Barbetrieb in München. Das H’ugo’s hat aber mit „dem“ Hugo rein gar nichts zu tun – außer, dass sie den in Mode gekommenen Aperitif wie wohl jeder andere Betrieb südlich des Weißwurstäquators literweise verkaufen. Die Ursprünge des Hugos sind nämlich trotz seiner Beliebtheit hierzulande nicht in Deutschland, sondern in Italien zu verorten.
Obwohl die Mischung von Holunderblütensirup, Weißwein und Sodawasser in Südtirol schon lange als „Kaiser G’spritzter“ bekannt war, war es der Barkeeper Roland Gruber, mit Künstlernamen ‚AK‘, der den Hugo, wie wir ihn heute kennen (und lieben?), im Jahr 2005 zum ersten Mal über den Tresen seiner Bar im Vinschgau gehen ließ. Ziel war es, eine Alternative für den damals wie heute omnipräsenten Aperol Spritz zu erschaffen. Die Namensgebung sei dabei rein zufällig gewesen – Otto habe nicht so gut geklungen, deshalb habe er sich für Hugo entschieden, sagt Roland Gruber heute.
Der erste Hugo habe noch aus Zitronenmelissesirup, Prosecco, Minze und Soda bestanden – erst später habe man Holunderblütensirup verwendet, da dieser vielerorts leichter zu beschaffen sei. In jedem Fall: Obwohl der Hugo im internationalen Verkaufszahlenvergleich noch immer keine Chance gegen den Aperol Spritz hat, ist er besonders in Süddeutschland, Österreich und Norditalien ganz weit oben auf dem Treppchen. Ein guter Grund, ihn zuhause zu mixen!
Leicht und süß: Zubereitung des Hugo
Das Schöne am Hugo ist, dass er seiner Einfachheit halber einiges an Möglichkeiten lässt und trotzdem nicht viele Zutaten fordert: Ihr benötigt einen frisch-zitronigen Sirup wie Holunderblüte oder Melisse, ein paar aromatisch duftende Minzblätter, Prosecco, Eis und Soda – mehr nicht. Hier ist kein Cocktailshaker vonnöten, keine Spirituosenkenntnis und kein Fachmarkt: Die Zutaten könnt ihr in jedem gut aufgestellten Supermarkt besorgen.
Wenn es um die Zusammenstellung geht, sind eure eigenen Geschmacksnerven gefragt: Die Einen mögen es süß, den anderen gefällt es sogar, wenn etwas Säure als Gegengewicht zum Sirup im Glas schwimmt – in diesem Fall könnt ihr einen Spritzer Limette oder Zitrone verwenden. Auch Scheiben der entsprechenden Zitrusfrucht geben dem Hugo eine andere Note. Was ihr aber nicht tun solltet: Die Minze mit der Hand klatschen, bevor ihr sie ins Glas gebt. Eure Finger riechen dann zwar ganz toll nach Minze, der Cocktail aber nicht. Und ob ihr den Handschweiß eures Barkeepers im Glas haben wollt, bleibt euch natürlich selbst überlassen.
Besser: Die Minzblätter direkt ins Glas zupfen, eventuell mit einem langen Barlöffel reiben und dann die anderen Zutaten hinzugeben, damit diese die freigesetzten ätherischen Öle aufnehmen, anstatt sie zu verschwenden. Seid beim Umrühren vorsichtig und verwendet den schweren Sirup als letztes – so bewahrt ihr euch ein Maximum an Kohlensäure und Trinkspaß.
Hugo selber mixen – die Zutaten
Hugo Zubereitung – Schritt für Schritt
- Ein großes Weinglas mit Eiswürfeln befüllen.
- Einige Minzblätter ins Glas geben und eventuell andrücken.
- Sodawasser und Prosecco eingießen.
- Evtl. eine Scheibe Limette und Sirup hinzugeben.
- Vorsichtig umrühren.
Meiner Meinung nach der bessere Aperol. 🙂
Auch mit Limetten bzw. Limettensaft sehr lecker.