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Irish Coffee

Irish Coffee
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Der Irish Coffee ist ein heißer Cocktail und wird somit natürlich gern in kalten Wintermonaten getrunken. Wir zeigen euch Schritt für Schritt, wie man den Irish Coffee selbst einfach zu bereiten kann.
Irish Coffee Sláinte, Cheers und Prost - Irish Coffee selber mixen

Ihr wollt wissen, wie man einen jungen, unerfahrenen Hotelbartender im Spätdienst innerhalb von fünf Minuten in Panik versetzt? Bestellt einen Irish Coffee. Einfach so, obwohl keiner auf der Karte steht.

Wenn ihr Pech habt, wurde euer Gegenüber gut geschult, kennt sich bereits aus oder hat von seinem Arbeitgeber doch tatsächlich das Recht eingeräumt bekommen, „Nein“ zu sagen, wenn die Bons sich stapeln und er keine Zeit für Sonderwünsche hat. Habt ihr Glück, könnt ihr die nächsten paar Sekunden genussvoll dabei zusehen, wie der arme Knilch hektisch versucht, gesüßten Kaffee, heißen Irish Whiskey und halb geschlagene Sahne in ein Glas zu bekommen, ohne eine Riesensauerei zu hinterlassen. Macht Spaß, oder?

Nur, solange man nicht selbst am Brett steht. 🙂

Damit euch dieses Schicksal nie widerfährt, zeigen wir euch hier, wie ihr einen Irish Coffee selbst machen könnt – schnell und sauber, ohne Chaos an der Bar.

Vom irischen Flughafen in die Gläser dieser Welt: Geschichte des Irish Coffee

Während sich die Barbücher dieser Welt über die Herkunft von Manhattans, Mai Tais und Daiquiris streiten, gilt der Ursprung des Irish Coffee als gesichert: Anfang der 1940er-Jahre soll der Koch Joe Sheridan am Flughafen Foyne, dem Vorläufer des heutigen Shannon Airport im Westen Irlands, einer Gruppe durchgefrorener amerikanischer Gäste heißen, starken Kaffee mit Whiskey und Sahnehaube serviert haben. Auf die Frage hin, ob es sich bei diesem deliziösen Getränk denn um einen brasilianischen Kaffee handele, soll er erwidert haben, dass dies ein irischer Kaffee sei; der Caife Gaelach, wie er in seiner gälischen Heimat zuweilen genannt wird, war geboren.

Berühmtheit erlangte das Getränk jedoch erst einige Jahre später durch den reisenden Schriftsteller Stanton Delaplane, der den Irish Coffee an seinem Geburtsflughafen probierte und seinem amerikanischen Kumpel, dem Cafébesitzer Jack Koeppler, am Telefon begeistert von seiner Entdeckung erzählte. Koeppler flog selbst nach Irland, ließ sich von Sheridan das Originalrezept geben und begann in seinem Café Buena Vista in Florida selbst Irish Coffees zu verkaufen. Das Missverständnis, dass er, also Koeppler, der Erfinder des Irish Coffee war, klärte er im Nachgang ritterlich auf, womit wir heute die wahre Geschichte kennen.

Von Feuer, Dampflanzen und Töpfen: Irish Coffee selber mixen

Beschäftigt ihr euch schon länger mit dem Thema oder habt vielleicht sogar selbst einen gastronomischen Beruf erlernt, kennt ihr vielleicht die massive Vorrichtung, die in manchen Upper Class-Läden zur Zubereitung des Irish Coffee herangezogen wird: Auf einem Servierwagen wird das tulpenförmige Irish Coffee-Glas vor dem Gast über einer echten Flamme erwärmt, damit der Zucker karamellisiert. Erst danach kommen Whiskey und Kaffee hinzu.

Arbeitet ihr an einer mäßig ausgestatteten Bar oder wollt euch einfach nur zu Hause einen Irish Coffee zubereiten, gibt es Wege, die Prozedur zu verkürzen. Der schnellste: Rohrzuckersirup, Whiskey, sehr heißer Kaffee und Schlagsahne. Das funktioniert zwar, ist aber weder korrekt noch richtig lecker, deshalb schlagen wir hier einen Mittelweg zwischen Funktionalität und Eleganz ein:

Habt ihr eine Kaffeemaschine mit Dampflanze zur Hand, könnt ihr den Whiskey hier zusammen mit dem braunen Zucker erwärmen. Zuhause tut es auch ein kleiner Topf oder eine Kanne mit heißem Wasser, die ihr unter euer Glas stellt. Der Kaffee sollte frisch sein. Warmer (nicht kochender) Whiskey sorgt dafür, dass das Getränk am Ende heiß ist – verwendet ihr dagegen eine Spirituose in Raumtemperatur, wird auch das Endergebnis lauwarm sein.

Was die Sahne anbelangt, so sollte sie (wie beim White Russian) nur halb geschlagen, nicht fest sein. Der original zubereitete Irish Coffee wird dann nicht verrührt, sondern durch die kühle Sahneschicht getrunken, was ein einzigartiges Mundgefühl erzeugt.

Um Sahne halb zu schlagen, könnt ihr einen Cocktailshaker (eventuell mit der Feder eines Hawthorne-Strainers darin) oder einen Milchschäumer verwenden. Lasst die Sahne über den Rücken eines Barlöffels floaten oder gebt sie mithilfe eines Esslöffels vorsichtig über das Kaffee-Zucker-Whiskey-Gemisch, damit sich eine schöne Schicht bildet. Im Folgenden gibt es die Anleitung nochmal Schritt für Schritt.

Irish Coffee selber mixen – die Zutaten

Irish Whiskey
4 cl
brauner Zucker
2 TL
frisch gebrühter Kaffee
120 ml

Irish Coffee selber mixen – Step by Step

  1. Den Whiskey erwärmen und den Zucker darin auflösen.
  2. Parallel dazu den Kaffee vorbereiten.
  3. Den Kaffee zusammen mit dem gezuckerten Whiskey in ein passendes Glas geben.
  4. Sahne anschlagen und vorsichtig als separate Schicht über die Kaffee-Whiskey-Mischung geben.
  5. Irish Coffee warm servieren und genießen.
Irish Coffee
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persönliche Meinung
Als Quereinsteigerin war ich die verzettelte Barfrau aus dem oberen Beispiel: Ich wurde in den Hotels, in denen ich angefangen habe, meinen Beruf zu erlernen, superschnell alleine gelassen, hatte keine Ahnung von nichts und Bestellungen, von denen ich in meinem Studentenleben noch nie etwas gehört zu haben glaubte.

Eine davon war der Irish Coffee. Wir hatten zwar Gläser, die ausdrücklich nur für Irish Coffee reserviert waren, aber wie man einen machte, zeigte mir keiner. Meistens stand ich also ahnungslos und panisch da, tippte was in Google und versuchte mein Bestes, ein präsentables Ergebnis zu erzeugen.

Ihr denkt jetzt vielleicht: Die Alte war unqualifiziert für ihren Job. Ja, war ich. Ich war aber auch ehrgeizig. Und wenn ich etwas nicht wusste, dann versuchte ich nicht, den Gästen schonend beizubringen, dass sie Land gewinnen sollen, sondern tat mein Bestes, um ihnen ihren Wunsch zu erfüllen. Heute, als Barchefin und -managerin mit Zeugnissen und mehreren Jahren Erfahrung, sehe ich es als meine Pflicht, Nachfolgern mein Schicksal zu ersparen.

Ich schule, erkläre und zeige so viel ich kann, lasse „meine“ Azubis vieles selber machen und schreibe diesen Blog – in der Hoffnung, dass jemand auf der Welt von meinem Leid lernt :)

Bis bald und sláinte!
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Meinungen zum Rezept

Vielen Dank für das Rezept. Zubereitung war einfach und der Irish Coffee schmeckte. 🙂

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