Aperol Spritz
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Ihr kennt das: Der Aperol Spritz ist kein Getränk. Der Aperol Spritz ist ein Gefühl, eine Lebensweise, ein Moment, den man nicht mehr vergisst. Er ist Sommer am See und Norditalien, ist Sonnenuntergang und lauwarmer Abendwind in einem. Hätten die Götter ein Getränk erfunden, es wäre der Aperol Spritz – oder nicht?
In jeder noch so miefigen Spelunke und jedem auf Hochglanz polierten Fünf-Sterne-Resort könnt ihr ihn haben – und vielleicht ist diese Omnipräsenz Fluch und Segen zugleich. Wo kommt er her und wie mach ihr ihn selbst? Wir klären euch auf.
Geschichte des Aperol
Für ein Getränk, das einfach immer da gewesen zu sein scheint, hat der Aperol eine überraschend simple Geschichte: Die Brüder Silvio und Luigi Barbieri entwickelten den Likör aus Rhabarber, Chinarinde, gelbem Enzian und Bitterorange Anfang des 20. Jahrhunderts und stellten ihn im Jahr 1919 erstmals auf der internationalen Messe von Padua vor. In den folgenden Jahrzehnten war der bittersüße Aperitif vorwiegend in Venetien und der Gegend um Padua beliebt, bis um 1950 herum das bis heute bekannte Spritz-Rezept entstand.
Geschickt platzierte Werbespots, die ungebrochene Italienliebe der Deutschen und nicht zuletzt die Übernahme der Marke durch den Großkonzern Campari im Jahre 2003 sorgten dafür, dass der Aperol Spritz sich im Zentrum der europäischen Trinkkultur etablierte. Heute kann die Marke auf eine über hundertjährige Geschichte zurückblicken.
Und falls ihr auf der nächsten Party mit unnützem Faktenwissen angeben wollt: Der Name Aperol leitet sich vom französischen Wort „Apéro“ ab, was weitestgehend „Aperitif“ (inklusive des gesellschaftlichen Aspekts des Zusammenkommens und kleinen Häppchen) bedeutet. Der „Spritz“ wiederum entstammt der österreichischen Tradition, Weißwein mit Sodawasser zu „spritzen“ – die Schreibweise „Sprizz“ mit zwei „z“ wiederum war eher als Werbegag gemeint und wird auch auf der offiziellen Website nicht länger verwendet.
Veneziano, bitte was? Aperol Spritz zubereiten
Wenn ihr schon in Österreich unterwegs wart, ist euch neben dem gängigen Spritz vielleicht schonmal der Veneziano begegnet, der, oh Wunder, aus den gleichen Zutaten zu bestehen scheint: Aperol, Weißwein, Soda. Und hier liegt auch schon der Unterschied: Der Veneziano enthält Weißwein, der klassische Aperol Spritz Prosecco.
Was das korrekte Mengenverhältnis angeht, so unterscheiden sich die Angaben je nach Quelle: Die klebrigen Anleitungszettel in der hintersten Schublade deiner Hotelbar sprechen wahrscheinlich von 4cl Aperol, 10cl Prosecco und einem „Spritzer“ Soda. Der Hersteller sähe gerne zwei Teile Aperol, drei Teile Prosecco und einen Teil Wasser in deinem Getränk und liefert – praktischerweise – eine Farbtabelle auf der Rückseite der Flasche, die dir dabei helfen soll, den korrekten Aprolgehalt des Endergebnisses zu bestimmen.
Es ist wie in vielen Dingen: Wie du deinen Aperol mischst und selbst gerne trinkst, bleibt dir am Ende selbst überlassen. Einige Kleinfaktoren haben aber doch großen Einfluss auf die alles entscheidende Qualität: Verwende guten Prosecco statt billigem Schaumwein, greif zum Original (nicht zu leuchtend roten „Aperuu“-Flaschen aus dem Discounter) und spritze das ganze mit Soda, die vielleicht nicht schon drei Tage halboffen rumgestanden und jegliche Kohlensäure verloren hat. Dann machst du nichts falsch.
Aperol Spritz selber mixen – die Zutaten
Aperol Spritz Zubereitung – Schritt für Schritt
- Drei bis vier Eiswürfel in ein Weißwein- oder Aperolglas geben.
- Mit Prosecco und Sodawasser auffüllen.
- Mit einer halben Orangenscheibe garnieren, eventuell Strohhalm hinzugeben und servieren.
Welches Glas nimmt man für Aperol Spritz?
Der Aperol Spritz wird nach dem Original-Rezept in einem großen Weißwein- oder Rotwein-Glas serviert.
Welcher Sekt ist am besten für Aperol Spritz?
Für den Aperol Spritz empfiehlt es sich, einen Prosecco aus dem mittleren Preissegment zu wählen.
Was ist der Unterschied zwischen Aperol und Aperol Spritz?
Aperol ist ein italienischer Likör der Campari-Gruppe. Dieser kann auch pur, mit Eis, getrunken werden und wird gern als Aperitif verwendet. Mischt man den Aperol mit Prosecco und Mineralwasser oder Soda, nennt sich das Getränk Aperol Spritz.
Wie schmeckt Aperol Spritz?
Der Aperol Spritz schmeckt erfrischend Bitter-süß, mit einer Orangennote und etwas nach Kräutern. Durch seine Spritzigkeit ist der Aperol Spritz ein beliebter Sommercocktail.
Wann immer ein Bon mit 'einem Aperol' kam, stöhnte er. Kamen zwei, drei oder vier, wunderte es mich bald, dass er nicht das Messer, mit dem er die Zesten superfein schnitt, geradewegs ins Brett rammte, die Schürze wegwarf und die Bar verließ (der Barbereich war von Terasse und Restaurant aus nicht einsehbar).
Eine Zeit lang (da war er noch mein Vorbild) dachte ich, das müsse so sein – Profis 'müssen' unprofessionell gemischte Getränke uncool finden, um sich selbst von der breiten Masse an unqualifizierten Bartendern abzuheben. Machte irgendwie Sinn, oder?
Doch im Endeffekt steckt in dieser Sichtweise eine ganze Menge Arroganz. Wir Menschen machen Fehler und haben komische Ansichten – das ist völlig normal -, aber wenn die Leute gern Aperol trinken, lass sie Aperol trinken. In Läden mit größerem Umsatz kann es regelrecht heilsam sein, wenn die Gäste von dem Zehnertisch „nur“ Bier und Aperol bestellen. Die ganze Runde ist in zehn Minuten fertig.
Stell dir vor, sie würden Cosmopolitan, Manhattan und co ordern – alle gleichzeitig, alles auf einmal und plötzlich weißt du nicht mehr, wo dir der Kopf steht und welchen Brand du als erstes löschen sollst. Je nach Aufbau und Organisation deiner Bar sind Dauerbrenner wie der Aperol Spritz vielleicht deine Rettung – und wenn du Zeit hast und es fancier magst, versuch doch mal einen luftig-leichten Aperol Sour oder den etwas herberen Campari – deiner Fantasie sind – wie immer – keine Grenzen gesetzt. :)
Cheers!