Gin Cocktails

Gin Tonic

Gin Tonic
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Der Gin Tonic ist wohl eines der beliebtesten Longdrinks. Die Zutaten sind einfach: Gin und Tonic Water. Wie die Zubereitung gelingt und worauf ihr achten müsst, zeigen wir euch in diesem Rezept.
Gin Tonic Im Anfang war der … Sinn? Gin Tonic selber mixen

Mit manchen Fragen ist es so: Es lässt sich keine befriedigende Antwort auf sie finden. Was war zuerst da – das Huhn oder das Ei? Wenn es das Ei war, wer hat es gelegt? Aber wo kam das Huhn her, wenn es nie aus dem Ei schlüpfte? Lassen wir die Schöpfungstheorie und die Frage nach dem Sinn des Lebens beiseite und wenden uns den wichtigen Themen zu: Was war zuerst da – Gin oder Tonic?

Glücklicherweise lässt sich diese Frage mit einiger Gewissheit beantworten: Es war der Gin. Die meisten Spirituosen entstanden weit vor den heutzutage gängigen Fillern und Limonaden. Und trotzdem stellt uns der wohl beliebteste Longdrink der 2000er vor einige ungelöste Fragen: Wie verpaart man Gin und Tonic richtig? Gibt es überhaupt „die“ perfekte Kombi? Und was muss ich beim Mixen alles beachten? Wir wollen diese Fragen klären und euch einen ersten Überblick über ein Thema verschaffen, das inzwischen ganze Bücher füllt In diesem Sinne: Let’s go!

Pest und Cholera: Ursprünge des Gin and Tonic

Wollen wir dem G&T auf die Spur kommen, müssen wir uns zwei Fragen stellen: Woher kam der Gin? Und: Weshalb gibt es Tonic dazu? Der Gin, wie wir ihn heute kennen, ist eng mit dem niederländischen Genever verwandt, einem mit Wacholder aromatisierten Brand aus Roggen- oder Gerstenmalz. Ursprünglich als Heilmittel verwendet, wandelte sich der Genever schnell zum Genusstrunk, der wohl im Zuge des spanisch-holländischen Kriegs im 17. Jahrhundert nach England schwappte und dort den zugänglicheren Namen „Gin“ erhielt.

Heute darf Gin alles sein, das über 37,5 % Volumenprozent besitzt und dominant nach Wacholder schmeckt. Einzelne Stilrichtungen wie London Dry, Plymouth oder Old Tom haben strengere Richtlinien: Ein London Dry Gin darf keine Süßungsmittel enthalten und muss aus rein pflanzlichen Ausgangsstoffen wie Getreide oder Melasse destilliert werden; Plymouth Gin ist besonders mild, enthält keine Bitterstoffe und muss in Plymouth hergestellt worden sein (beim London Dry ist die Herkunft egal). Old Tom bezeichnet wiederum eine ältere Variante des Gins, der dank seiner leichten Süße gut in Longdrinks und Fizzes wie dem Tom Collins getrunken werden kann.

Aber wie kommt der Gin nun zum Tonic? In den Ursprüngen der Barkultur wurden Filler wie Sodawasser oder Limonade häufig verwendet, um das Stechen schwarzgebrannten Fusels zu überdecken. Genau andersherum verhält es sich beim G&T: Da in den britischen Kolonien des 19. Jahrhunderts viele Soldaten an Malaria erkrankten, versuchte man, die Symptome durch die Gabe chininhaltiger Getränke zu lindern. Diese wiederum waren pur so furchtbar bitter, dass die Zugabe von Zucker, Sodawasser und Gin den Heiltrunk schmackhafter machte – und viele Jahre später zum Trend werden ließ.

Die Mischung macht’s: Gin und Tonic richtig verpaaren

Heutige Tonics enthalten meist künstliches Chinin und davon so wenig, dass ihr nicht zum Longdrink greifen solltet, solltet ihr selbst oder einer eurer Freunde im Tropenurlaub an Malaria erkranken. Moderne Tonics sind bitter, süß und zitronig zugleich und sollen den Geschmack des beigefügten Gins weiter betonen. Aber wie findet man das passende Tonic zum Gin?

Seid ihr neu in der Gin-Welt empfiehlt es sich, mit London Dry-Klassikern wie Bombay Sapphire oder Tanqueray zu beginnen und sich in Kombi mit einem zurückhaltenden Tonic vom „Status quo“ des Gins langsam vorzutasten. Geht es euch nur um den Genuss, könnt ihr euch durchaus von New Western Dry Gins wie der bekannten Marke Hendrick’s (Rosenblüte und Gurke), Brockman’s (Blaubeere) oder dem Schwarzwälder Boar Gin (schwarzer Trüffel) inspirieren lassen. Dazu passt dann ein Tonic, das die vorhandenen Aromen ergänzt.

Erlaubt ist, was schmeckt – als Faustregel gilt nur, dass man komplexe (und zum Teil kostspielige) Gins wie den Monkey 47 besser mit unaufdringlichen Tonics mischen sollte, um die im Gin vorhandenen Aromen nicht zu überdecken. Klassische Tonics passen zu klassischen Gins, fruchtige Tonics lassen sich auch mit günstigen Gins gut vermengen, ohne dass der Trinkspaß verloren geht. Seid ihr auf eurer geschmacklichen Reise schon etwas weiter vorangeschritten, könnt ihr experimentieren: Allein die klassischen Tonic Water-Varianten namhafter Hersteller weisen in Bezug auf Bitterkeit, Kohlensäure und Dominanz Unterschiede auf und Geschmacksvarianten wie Holunder-, Rhabarber- oder Kräutertonics geben manch einem simplen Gin den besonderen Kick.

Gin Tonic selber mixen – die Zutaten

Gin
5 cl
Tonic
10 cl
Garnitur; klassischerweise eine Limette
1 Stk

Gin Tonic Zubereitung – Schritt für Schritt

  1. In ein großes Glas mit Eis (z.B. Ballon- oder Longdrinkglas) den Gin geben.
  2. Das Glas entweder mit Tonic befüllen oder aber das Tonic Water in einem separaten Fläschchen servieren.
  3. Den Drink mit einem Stirrer (zum vorsichtigen Umrühren) und einem Limettenachtel garnieren.
Gin Tonic
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persönliche Meinung
Ein Trend in den vergangenen zehn Jahren war es, so viel Deko wie möglich ins Glas zu packen, um die im Gin vorhandenen Botanicals noch weiter zu betonen. Ein Nachteil: Der tatsächliche Geschmack des verwendeten Gins geht schnell verloren, wenn neben ihm noch ein Lorbeerblatt, drei Scheiben Zitrone und Gurkenraspeln im Eis schwimmen.

Die Menge macht das Gift. Packt ihr zu viel Grünzeug ins Glas, tötet ihr den Gin. Aber keine Angst: er nimmt es euch nicht übel. Wer die Gurke im Gin mag (die geschmacklich wegen des vielen Wassers in ihren Zellen schnell zu dominant werden kann), der darf ihn gern so trinken. Wenn ihr Himbeeren, Chiliflocken oder Thymian im Glas mögt – go for it.

„Sinn“ muss der richtige Gin Tonic nur für euch selbst ergeben – alles andere kommt von allein.
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Meinungen zum Rezept

Vielen Dank für diesen Artikel. Die Zubereitung eines Gin Tonic ist sicherlich keine Kunst, die Tipps im Artikel sind jedoch sehr wertvoll. 🙂

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