Whisky Cocktails

Manhattan

Manhattan
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Der Manhattan ist ein klassischer Cocktail aus amerikanischem Whiskey und rotem süßen Wermut. Der perfekte Aperitif also. Wir zeigen euch, welche Zutaten benötigt werden und wie man den Cocktail mixt.
Manhattan Now you're in New York – Manhattan-Cocktail selber mixen

Wir alle kennen das Lied, die dramatisch gesungenen Zeilen, das Feeling, das Alicia Keys über die wohl bekannteste Stadt der Vereinigten Staaten transportiert: Big Lights, Concrete Jungle, New York und – there’s nothin‘ you can’t do.

Während New York und insbesondere der durch kilometerhohe Hochhäuser und das Finanzwesen geprägte Stadtteil Manhattan bei vielen Leuten Sehnsüchte wecken, scheint der gleichnamige Cocktail in den vergangenen Jahrzehnten außerhalb der Barszene in Vergessenheit geraten zu sein. Dabei kann diese Mischung aus Bourbon, rotem Wermut und Bitters genau das sein, was man sich von einem richtig guten Cocktail erwartet: Klassisch, elegant, etwas süß, ein wenig bitter – wie uns das Leben manchmal mitspielt.

Wie du ihn zuhause selbst mixt, ohne in ein Fettnäpfchen zu tappen, zeigen wir dir hier.

Geschichte des Manhattan

Während viele Cocktail-Geschichten mit einem milchig-trüben Wirrwarr aus diversen Urheberstreits und Entstehungslegenden („wir hatten keinen Gin, also nahmen wir halt Rum / Whiskey / Vodka / wasimmergradedawar“) beginnen, ist die Herkunft des Manhattan klar verortbar. In den Siebzigerjahren mischte jemand – vermutlich George Black, Inhaber des Manhattan Inn am Broadway – zum ersten Mal einen Cocktail aus fortifiziertem Wein und einer starken Basisspirituose: der Manhattan-Cocktail war geboren.

1882 wurde der Drink zum ersten Mal namentlich in einem Zeitungsartikel erwähnt, schon wenige Jahre später tauchte er in drei verschiedenen Barbüchern auf – was also war es, das die Barwelt so grundlegend veränderte?

Die klassische Definition eines Cocktails lautet „Spirituose, Wasser, Bitter, Zucker“ – zumeist wurde also die Basisspirituose in irgendeiner Hinsicht verdünnt, mit Zucker bekömmlicher gemacht und durch Bitters aromatisiert, wie es beim Old Fashioned der Fall ist. Dass man einen gestärkten Wein mit einer ohnehin schon stark alkoholischen Basis wie Whiskey kombiniert, war neu und eröffnete den Barkeepern der Zeit ein unbegrenztes Feld für frische Ideen und ihre Kreativität.

Ein Name, viele Varianten: Welche wählst du?

Wie viele Klassiker kennt auch der Manhattan unzählige Varianten, die sich geschmacklich mehr oder minder stark voneinander unterscheiden. Am klassischsten ist es, ca. 6cl Rye Whiskey mit 3cl süßem roten Wermut und ein bis zwei Dashes Bitters auf Eis zu verrühren und das Ganze straight in eine vorgekühlte Cocktailschale abzuseihen. Statt des würzigen Roggenwhiskeys verwenden viele Bars heutzutage milderen Bourbon – oder fragen einfach nach, wie der Kunde seinen Manhattan lieber trinkt.

Ein weiteres Rad, an dem man als Barkeeper drehen kann, ist der Grad der Süße. Mag dein Gast es lieber trocken, kannst du ihm seinen Manhattan dry anbieten und den Wermutanteil entweder reduzieren oder den roten Wermut durch einen trockenen französischen ersetzen. Ein perfect Manhattan kombiniert trockenen und süßen Wermut. Mag dein Gast es aber sweet, so kannst du den Anteil an Wermut erhöhen – auch ein Manhattan im Anteil 1:1 kann durchaus schmecken, wenn man Whiskey pur nicht so sehr mag.

Vermeide folgende Fehler

Keine Kommunikation. Gäste, die spirituosenbasierte Klassiker wie den Manhattan bestellen, wissen oft ganz genau, was sie wollen. Du solltest nicht automatisch davon ausgehen, dass du es besser weißt, als sie, und im Zweifelsfall lieber danach fragen. (Bourbon oder Rye? Dry, sweet oder perfect?)

Eis. Mein erster Barchef schimpfte ganz entsetzlich über den Kerl, der für einen Manhattan Eis in eine Cocktailschale häufte und dann zu shaken begann. Versteh mich nicht falsch – Eis zum Vorkühlen der Cocktailschale ist vollkommen korrekt. Den Manhattan auf Eis zu servieren oder ihn durchs Shaken zu trüben und zu stark zu verwässern, solltest du dagegen vermeiden.

Garnitur. Mit einer Zitronen- oder Orangenzeste am Glasrand machst du selten etwas falsch. Klassisch ist in diesem Fall die Zitrone; heute wird der Cocktail oft mit einer Amarenakirsche serviert. Solange die Kirsche nicht knallrot ist und beim Draufbeißen quietscht, ist das völlig legitim.

Manhattan-Cocktail selber mixen – die Zutaten

Bourbon oder Rye-Whiskey
6 cl
roter Wermut (z.B. Antica Formula)
3 cl
Dashes Aromatic Bitters oder Angostura
2 Dashes

Manhattan-Cocktail selber mixen – Step by Step

  1. Eine Cocktailschale vorkühlen.
  2. Alle Zutaten in einem Rührglas mit ordentlich Eis für ca. 8-10 Sekunden verrühren.
  3. Evtl. Eis aus deiner Cocktailschale entfernen und den Cocktail ohne Eis, also straight up in dein Glas abseihen.
  4. Den Cocktail mit einer Zitruszeste oder Kirsche garnieren und servieren. Fertig!
Manhattan
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persönliche Meinung
Wir hatten es ja am Anfang: There's nothin' you can't do. Ähnlich verhält es sich mit Cocktails. Hat man die „DNA“ verschiedener Rezepte erst einmal geknackt, also verinnerlicht und verstanden, gibt es nur sehr wenige Dinge, die du am Tresen nicht tun kannst.

Schauen wir den Manhattan einmal an: Stark & wenig süß trifft süß & wenig stark im Verhältnis 2:1. Das bedeutet, du kannst sowohl die Basis als auch den Sweetener, in diesem Fall den Wermut, variieren und vielleicht mit Scotch, Irish oder gar Rum als Basis experimentieren. Auch der Wermut lässt sich leicht ersetzen – vielleicht durch einen Likör? Die breite Auswahl verschiedener Bitters, die es heutzutage gibt, verschafft dir zudem mehr Möglichkeiten, deinen Cocktails einen persönlichen Touch zu verleihen.

Aber Obacht: Ein klassischer Manhattan ist eine solche Variation freilich nicht mehr. Deinen Gästen Eigenkreationen als Klassiker zu verkaufen wäre schlechtes Benehmen. Die bessere Variante: Zusätzlich zu deinen Änderungen noch einen coolen Namen für deinen neu kreierten Cocktail zu erfinden.

Klingt nach einem Deal? Dann viel Spaß beim Spielen :)
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