Piña Colada
Inhalt
Wir alle kennen den Song: If you like Piña Coladas … und wer wird nicht gern mit seine/r Liebsten vom Regen überrascht?
Bestellt man die Piña Colada in der gehobenen Durchschnittsgastronomie, kann man durchaus überrascht sein – oder vom Regen in die sprichwörtliche Traufe gelangen. Mal schwimmt das Getränk auf Eis, mal ist es so dick, dass man nach den ersten zwei Zügen aus dem längst verstopften Strohhalm beschämt nach einem Löffel fragen muss. Mal wird die Piña auf der Karte als „vegan“ deklariert, mal ist so viel Sahne darin, dass man von ihrem Konsum auch mit stabilem Magen ein laktoseinduziertes Grummeln bekommt – vom Anteil „frischer“ Ananas oder Kokosnuss ganz zu schweigen.
Die Piña Colada scheint viele Gesichter zu haben – wie du besser durchblickst, zeigen wir dir hier.
Vom Sommerdrink zum Superstar: Geschichte der Piña Colada
Aus dem Spanischen übersetzt bedeutet Piña Colada nicht viel mehr als „durchgesiebte Ananas“ (von piña = Ananas und colar = sieben). Der Grundgedanke des Drinks, der entweder 1954 im Caribe Hilton oder aber 1963 in der Bar La Barrachina, auf jeden Fall aber Mitte des 20. Jahrhunderts in Puerto Rico entstand, ist dementsprechend recht einfach: Frisch pürierte Ananas, Kokos, Eis und Rum ergeben eine süffig-süße Mischung, die (fast) jedem schmeckt – und notfalls auch das Stechen billigen Rums überdeckt.
Denn die Mischung der Grundzutaten war auch zu Zeiten der „Erfinder“ nicht neu: Angeblich tranken schon die Piraten des goldenen Zeitalters Kokoswasser mit Rum, die Ananas wird in der Karibik seit dem 16. Jahrhundert angebaut und Getränke mit dem Namen Piña Colada sind seit den 1920er-Jahren bekannt. Das Travel Magazine etwa beschreibt in einem Artikel aus dem Jahre 1922 eine geshakte Piña Colada aus frisch gepresster Ananas, Bacardi, Limettensaft und Zucker – allerdings ohne Kokos.
Entscheidend für die Erfindung der Piña, wie wir sie heute noch kennen, waren schlussendlich zwei Aspekte: Zum einen die Herstellung dicker, süßer Kokoscreme mit industriellen Methoden, zum anderen die Etablierung von Elektromixern an der Bar, die es Bartendern erlaubten, dickflüssige, cremige Drinks zu erzeugen.
Was denn nun? Piña Colada selbst zubereiten
Willst du zuhause selbst Piña Coladas mixen, die deine Gäste beim ersten Schluck überrascht die Brauen hochziehen lassen, lohnt es sich auf jeden Fall, in Kokoscreme und frisches Obst zu investieren. An den süß-reifen Geschmack einer frisch gepressten Ananas kommt auch der beste fertige Saft nicht heran. Die Kokoscreme (etwa von CocoTara) wiederum erlaubt es dir, die erwünschte „Cremigkeit“ des Drinks auch ohne Zusatz von Sahne zu generieren.
Willst du Geld sparen oder lang haltbare Zutaten erwerben, kannst du natürlich Saft in der Flasche und Kokossirup verwenden, musst aber verstärkt auf die Dosierung achtgeben, damit das Getränk nicht zu süß wird. Ein weiterer Vorteil dieser Methode: Du benötigst keinen Blender, sondern kannst deine Piña direkt im Shaker zubereiten.
Mit dem Rum kannst du spielen: Ein leichter, weißer Rum (z. B. Bacardi Carta Blanca) kommt nicht stark durch und wird auch Nicht-Trinkern schmecken. Rumkenner dagegen mögen es vielleicht, wenn der schwerere Körper eines gereiften Rums (z. B. Havana Club 7 años) im fertigen Drink erkennbar bleibt. Auch die Zugabe von etwas Kokoslikör kann sich lohnen. Im Folgenden zeigen wir dir ein mögliches Rezept zur Orientierung – du kannst aber gern ein anderes verwenden.
Piña Colada selber mixen – die Zutaten
Piña Colada Zubereitung – Schritt für Schritt
- Alle Zutaten in den Blender geben, ca. 10 Sekunden auf höchster Stufe mixen.
- In Fancy- oder Highball-Glas füllen.
- Mit Strohhalm, Ananas und Cocktailkirsche garnieren.
Bereitet ihr die Piña Colada im Blender zu, musst du ihn mit oder ohne Sahne schmutzig machen und anschließend wieder sauber – Blender wiederum sind umständlicher zu spülen als Shaker. Und Gott bewahre, wenn du nur einen Mixer, aber ein Bon mit Frozen Margarita, Coconut Kiss und Piña eintrudelt.
Am einfachsten schien mir die Zubereitung gefrorener mit dem Hamilton Beach, also einem Pürierstab, den du in die Shaker-Tin steckst, bis der Drink fertig ist. Der Stab lässt sich mit einem sauberen (!) (nicht dem von der Kaffeemaschine) Lappen schnell putzen und eine Tin zu spülen ist besser als zwei. Da das Gerät aber doch gut und gern 600€ aufwärts kostet, lohnt es sich vielleicht, deine Piña mit einem haushaltsüblichen Mixer zu pürieren – probiert hab ich's noch nicht.
Was auch immer du machst: Genieß deine Experimente, leg vielleicht Rupert Holmes' Escape auf und schwing ein wenig das Tanzbein. Wir wünschen viel Erfolg!