Pornstar Martini
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Sex on The Beach, Bahama Mama und Harvey Wallbanger zeigen: Drinks mit ausgefallenen Namen verkaufen sich gut. Sind sie dann auch noch süß und dem Gaumen gefällig, steht dem großen Gewinn wohl nichts mehr im Wege. Nur eine Kehrseite hat der Ruhm: Tanzt der Name zu nahe am Rande des Anstands, wird er am Ende boykottiert und verboten, wie es beim Pornstar Martini zuweilen der Fall war. Was es damit auf sich hat und wie ihr den Porn-, will sagen, Passion Fruit Martini zuhause selber mixen könnt, zeigen wir euch hier.
Von London in die Bars der Welt: Geschichte des Pornstar Martini
Dass die Namen von Clubgetränken nicht immer sauber sein müssen, haben uns C*mshots, F*cken und Org*smus hinlänglich bewiesen. Doch nicht immer schaffen sie den Sprung aus dem Nachtleben an die glattpolierten Eichentheken „richtiger“ Bars: Im Club geht es um Shots, um Süßes, um Getränke, bei denen man den Alkohol vielleicht erahnt, aber nicht schmeckt. In der „höheren“ Mixologie geht es um die harmonische Verpaarung (anti)alkoholischer Produkte.
Der Pornstar Martini bewegt sich irgendwo dazwischen: Sein Erfinder, der inzwischen verstorbene Mixologe Douglas Ankrah, war im Herzen der Londoner Barkultur fest verankert, als er 2002 einen Drink kreierte, dessen Name selbstbewusst, verspielt und sexy wirken sollte. Er wollte eine Reaktion evozieren: und das tat er. Mit der Eröffnung des Townhouse, seiner eigenen Bar in London, benannte er den ursprünglich Maverick Martini getauften Cocktail aus Vanillevodka, Passionsfrucht und Limettensaft um und gab ihm einen Namen, der ihn über Nacht zur Sensation werden ließ.
A Match Made in Heaven: Pornstar Martini selber mixen
Nach der eigenwilligen Namensgebung gefragt, antwortete Ankrah damit, dass er glaubte, der Pornstar Martini sei in seiner süffigen Dekadenz ein Getränk, dass ein erfolgreicher Pornostar zu sich nehmen würde, wenn er oder sie im Club ist. Ob dem wirklich so ist – darüber existieren keine Aufzeichnungen. Sicher ist, dass der Pornstar Martini in seinem Herkunftsland Großbritannien wie auch außerhalb einen jahrzehntelangen Siegeszug antrat. Dieser Erfolg konnte nicht einmal von dem ein oder anderen Skandal (Marks&Spencer musste seinen Premix des Cocktails wegen des anrüchigen Namens in Passion Fruit Martini umbenennen) durchbrochen werden.
Lassen wir die erste Namenshälfte außen vor, hat der Pornstar Martini, genau wie der Espresso Martini, mit dem klassischen Dry Martini Cocktail oder gar der gleichnamigen Wermutmarke nicht viel zu tun: Das Glas, in dem der Pornstar Martini in der Regel serviert wird, hat die klassische V-Form, mehr nicht. In seiner Rezeptur ähnelt er eher einem fruchtig-süßen Cosmopolitan, bei dem sich Süße und Säure harmonisch ergänzen. Doch der Reihe nach: Durch seine Popularität existieren im Internet dutzende verschiedener Varianten, die zwar alle Vodka, Maracuja und Vanille als Grundkomponenten enthalten, in ihren Mengenangaben und einzelnen Zutaten aber höchst unterschiedlich sind.
Habt ihr frische Maracuja zur Hand, eignen sich diese für eine „natürlichere“ Variante des Drinks. Alternativ könnt ihr mit Fruchtpüree und / oder einem Passionsfruchtlikör wie Passoã arbeiten. Dazu empfiehlt sich etwas Säure (z. B. von Apfel oder Limette), ein Vodka, der von Haus aus Vanillearoma mitbringt (z. B. Absolut Vanilla) und, für alle, die es süßer mögen: Vanillezucker oder -sirup. Probiert gern verschiedene Rezepte aus, um euren Favoriten zu finden.
Pornstar Martini selber mixen – die Zutaten
Pornstar Martini Zubereitung – Schritt für Schritt
- Cocktailgläser vorkühlen.
- Alle Zutaten (bis auf den Champagner bzw. Prosecco) in einen Cocktailshaker geben und ordentlich schütteln, bis die Außenseite des Shakers beschlägt.
- Cocktail doppelt abseihen.
- Mit einer halben Maracuja garnieren. Champagner oder Prosecco in einem vorgekühlten Shotglas als Sidecar servieren.
Und ja: Der Cocktail blieb zur Hälfte stehen, ging aber immerhin nicht zurück. Ob das besser ist – keine Ahnung. Was ich damit sagen will: Scheitern ist normal und gehört dazu. Gerade in der Gastro, wo man nur in Ausnahmefällen (oder in, seien wir ehrlich, besseren Bars) einen kompetenten Ansprechpartner hinter sich hat. Seid offen für Neues, aber gut zu euch selbst, und wenn ihr plant, einen Pornstar Martini zu mixen: Kauft anders ein :)