Swimming Pool Cocktail
Inhalt
Es gibt diese Geschichte von Charles Schumann, die sich ungefähr so erzählt: Ein Gast wollte einen Cocktail, der blau war und nach Ananas schmeckte. Die Münchner Barlegende mischte ihm also einen Cocktail, der blau war und nach Ananas schmeckte.
Der Swimmingpool (im Original zusammengeschrieben) war geboren.
Viel mehr gibt es tatsächlich nicht, das sich über diese farblich interessante Mischung aus Piña Colada und Blue Hawaii(an) erzählen lässt. Wir versuchen es trotzdem und zeigen euch obendrein, wie ihr den Swimming Pool zuhause nachmixen könnt.
Euer Wunsch ist mir Befehl: Entstehung des Swimming Pool
Eine erste Enttäuschung: Mit Schwimmen hat der Swimming Pool Cocktail tatsächlich rein gar nichts zu tun. Er ist groß, er ist blau – wie ein Schwimmbecken eben. 1979 mischte ihn Charles Schumann zum ersten Mal in seiner Bar, dem „Schumann’s“, fünf Jahre später veröffentlichte er das Rezept, das er später noch leicht modifizierte.
Heute ist die cremig-süße Mischung aus weißem Rum, Vodka, Kokosnuss, Sahne, Ananassaft und Blue Curaçao den meisten Bartendern ein Begriff. Aufpassen solltet ihr nur, wenn ihr den Cocktail im Ausland bestellt: Außerhalb Deutschlands ist der Swimming Pool zumeist unter dem Namen Blue Hawaiian bekannt und enthält ausschließlich weißen Rum statt einer Mischung aus Rum und Vodka. Und tatsächlich gibt es hier eine Stolperfalle: Ein Blue Hawaiian gleicht geschmacklich dem Swimming Pool, wie wir ihn von Charles Schumann kennen. Ein Blue Hawaii dagegen (richtig, ohne -an) enthält keine Sahne, kein Kokos und stattdessen Limette, was ihn frischer, aber weniger cremig werden lässt.
Ein blauer Kübel Spaß: Swimming Pool Cocktail mixen
Keine Frage: Als waschechte Cocktail-Enthusiasten und / oder Rumliebhaber werdet ihr bei der Erwähnung leuchtendblauer Sahnecocktails sicherlich die Nase rümpfen. Aber wie wir es bei Sex on the Beach, Piña Colada und Co schon erwähnten: Nicht alles ist ein Manhattan, nicht alles, was an der Bar verkauft wird, muss nach Vierzig-Euro-Aufwärts-Spirituose schmecken oder riechen.
Manche Leute mögen das, was heute als „dunkles Zeitalter“ der Cocktailgeschichte verschrien wird: Die Achtzigerjahre mit ihren bunten, farbenfrohen XXL-Cocktails voll Sirup, Likör, Cocktailkirschen und -schirmchen. Es ist ein eigener Vibe, der durchaus seine Daseinsberechtigung hatte (und auf Kreuzfahrten und einschlägigen Partys immer noch hat).
Damit ihr an eurer Homebar aber nicht nur die Boomer abholt, sondern auch Freunde der Neuzeit mitziehen könnt, liefern wir euch das Originalrezept, wie Charles Schumann es zuletzt veröffentlicht hat. Gesprenkelt mit ein bisschen Hintergrundwissen überzeugt ihr sicher auch die Nerds.
Swimming Pool selber mixen – die Zutaten
Swimming Pool Cocktail Zubereitung – Schritt für Schritt
- Alle Zutaten (bis auf den Blue Curaçao) in einen Cocktailshaker geben und ordentlich schütteln.
- In einem Fancy- oder Highballglas auf frisches Eis abseihen.
- Strohhalm hinzufügen, den Blue Curaçao vorsichtig einlaufen bzw. floaten lassen, um einen schönen Farbverlauf zu kreieren.
- Mit Ananasscheibe, Schirmchen oder Kirsche garnieren.
Frischer Ananassaft aus dem Entsafter schmeckt deutlich geiler als der aus der Tüte, damit ihr aber nicht extra eure Küche upgraden müsst, könnt ihr den Swimming Pool auch wie die Piña Colada im Mixer zubereiten. Achtet in diesem Fall nur darauf, dass ihr den Blue Curaçao direkt hinzugebt, anstatt ihn im Nachhinein floaten zu lassen: Ein Drink aus dem Blender wäre zu dick, um den Farbverlauf aus leuchtendweiß und knalleblau zu kreieren. Das Ergebnis wäre in diesem Fall also eher türkisfarben als blau.
Auch eine alkoholfreie Variante bietet sich beim Swimming Pool an: Lasst Rum und Vodka einfach weg und ersetzt den blauen Likör durch einen blauen Sirup. Viel Spaß!