Vodka Cocktails

Moscow Mule

Moscow Mule
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Ein bekannter Cocktail mit Vodka? Da fällt einem direkt der Moscow Mule ein. Wir verraten dir die Zutaten und erklären die Zubereitung in unserem einfachen Rezept.
Moscow Mule Was hat der Vodka mit dem Maultier zu tun? Moscow Mule selber mixen

Habt ihr in einer etwas besseren Bar gesessen, gelernt oder euch auch nur einmal auf Party des Gin-besessenen Kumpels getrunken, dann kennt ihr sie: Die glänzend neuen Kupfertassen, aus denen man ein ganz bestimmtes Getränk trinkt: Den Mule.

Es gibt ihn in der Moscow, London oder Munich Variante, manchmal auch mit Zusätzen gemischt, die in einem klassischen Mule überhaupt nichts verloren haben sollten: Erdbeeren, Orangen, Zimt, Gurke oder Apfel zum Beispiel. Die Konstanten scheinen sprudelig-scharfes Ginger Beer und spritzige Limette zu sein – aber wie behält man in dem Dschungel aus Möglichkeiten am leichtesten den Überblick?

Wie ihr einfach und schnell einen klassischen Moscow Mule mixt und vielleicht sogar eure eigene Variante kreiert, zeigen wir euch hier.

Vom Seemannsgarn zum It-Getränk: Geschichte des Moscow Mule

Die Geschichte aller Longdrinks beginnt weitestgehend mit dem Grog: Qualitativ oft minderwertiger Branntwein wurde mit heißem Wasser aufgegossen, um durchgefrorene Seemänner von innen zu wärmen, und mit Zucker vermischt, um trotz des stechenden Geschmacks trinkbar zu bleiben. Mit der Entwicklung neuartiger Getränke in den folgenden Jahrzehnten – wir sprechen hier von Sodawasser, Limonade und Co – folgten neue Varianten des ursprünglichsten aller Longdrinks: Der Tom Collins mit Sodawasser etwa, der Rickey mit Soda und Limette, schließlich Horse’s Neck und sämtliche Buck-Varianten mit Ginger Ale als Filler.

Aber wie kommt nun das Maultier in die Tasse? Um die Geschichte des Moscow Mules zu erklären, muss man etwas weiter ausholen. Mehrere Menschen behaupten von sich, der Erfinder des It-Getränks zu sein, aber die gängigste Geschichte geht in etwa so: John G. Martin, Vertreter der Vodka-Marke Smirnoff, John A. Morgan, Wirt der Cock’n Bull-Bar in Hollywood und Oseline Schmidt, Erbin einer Kupferfabrik sollen in den vierziger Jahren gemeinsam mit dem Smirnoff-Besitzer Ralph Kunett überlegt haben, wie sich Vodka und Ginger Beer in den Vereinigten Staaten besser verkaufen lassen. Das Ergebnis war der Moscow Mule, serviert in der ikonischen Kupfertasse, die dem Drink in Kombination mit einer geschickten Marketing-Kampagne schnell zum Erfolg werden ließ.

Woher der Name nun kommt? Ein „weißer“ Whiskey frisch aus der Destille wurde wegen seiner alkoholischen Potenz früher „White Mule“ genannt. Der Vodka als „weißer Whiskey“ aus dem Osten konnte diesen Namen übernehmen – und sorgt dank seines geringen Eigengeschmacks bis heute für den „Kick“, den man nach dem zweiten oder dritten Moscow Mule verspürt.

Build it, Baby: Moscow Mule Zubereitung

Eine Sache vorweg: Ihr benötigt keine (zum Teil sündhaft teuren) Kupfertassen zu kaufen, um einen Moscow Mule zu mischen. Die Tassen waren, wie oben erwähnt, Alleinstellungsmerkmal (Unique Selling Point, ihr kennt das) der Marketing-Kampagne und spielen für den Geschmack des Getränks keine Rolle. Wollt ihr zuhause einmal ausprobieren, wie der Mule schmeckt, reicht also auch ein Longdrinkglas.

In diesem zerquetscht ihr ein paar Limettenachtel oder gebt 1 cl frischen Saft hinzu; es folgen Eis, 5 cl Vodka und ca. 10 cl Ginger Beer. Da dieser Drink wie Cuba Libre und Co „gebaut“ wird, benötigt ihr keine besonderen Barskills oder entsprechendes Werkzeug: Shaker, Rührglas und Strainer sind überflüssig. Sind die Zutaten alle im Glas, könnt ihr mit einem Bar- oder Latte Macchiato-Löffel umrühren (vorsichtig, um die Kohlensäure nicht zu verlieren), das Getränk mit einer Limettenscheibe und einem Strohhalm garnieren und servieren.

Entscheidend bei der Wahl der Zutaten ist nicht, wie man vielleicht meint, der Vodka, sondern das Ginger Beer: Unter hierzulande leicht erhältlichen Marken wie Fevertree, Schweppes, Goldberg und Co war wiederholt Thomas Henry der Sieger. Unter erfahrenen Barkeepern munkelt man, die „ursprünglichen“ Ginger Beer-Varianten aus dem Asiamarkt seien die besten. Probiert ruhig aus, was euch schmeckt, welches Verhältnis aus Schärfe und Kohlensäure euch taugt und wann euch der Drink zu stark (oder zu schwach) wird. Und wer die Schärfe des Ingwers generell nicht gern mag, der ist vielleicht mit einer Buck-Variante mit Ginger Ale statt Ginger Beer besser beraten.

Moscow Mule selber mixen – die Zutaten

Vodka
5 cl
Limettensaft
1 cl
Ginger Beer
10 cl
Eis

Moscow Mule Zubereitung – Schritt für Schritt

  1. Eis in einen Kupferbecher oder ein Longdrinkglas geben.
  2. Vodka und Limettensaft hinzugeben.
  3. Mit Ginger Beer auffüllen, vorsichtig umrühren.
  4. Mit Limettenscheibe und Strohhalm garnieren.
Moscow Mule
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persönliche Meinung
In meiner „Lehrzeit“ (ich bin Quereinsteiger, habe aber als Werkstudentin in einem 30-Zimmer-Hotel vom Toilettenputzen bis Spargelschälen alles erlebt, was man als Azubi wissen muss), war der Moscow Mules einer der ersten gemischten Drinks, die mir in Erinnerung blieben. Wir hatten hinten im Restaurant eine ganze Gruppe älterer Herrschaften sitzen, die alle einen „Moscow Mule“ trinken wollten – was das war, wurde mir erst klar, als mein Chef eine ganze Hand voll kupferner Tassen aus dem Regal zog. Vodka, Ingwerbier (Limettensaft hatten wir nicht) – und das schmeckt?!

Ich mochte es, dass die Drinks am Ende cool aussahen, dass die Tassen von außen beschlugen und richtig kalt wirkten, wie professionelle Drinks, nicht wie der Bums, den wir sonst fabrizierten. Meine Liebe zur Bar war geboren.

Bis heute mache und trinke ich gerne alles, was den Namen „Mule“ trägt: Ich liebe Ingwer, mag die Schärfe und die Varianten, mit denen man spielen kann, wenn man einen Mule mixt. In den vergangenen Jahren sind mir Varianten mit Blaubeere, Erdbeere und Thymian begegnet und alle hatten eine Sache gemeinsam: Sie waren echt lecker und sahen super aus. Ob ihr euch nun für einen klassischen Moscow Mule, einen London Mule (mit London Dry Gin) oder Munich Mule (mit Duke Gin und Gurke) entscheidet – ich wünsche euch viel Spaß beim Garnieren und noch viel mehr beim Trinken!
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Meinungen zum Rezept

Am Besten schmeckt er einfach in der Kupfertasse. Und er bleibt schön lange kühl. 🙂

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